Lipödemstadien: das Lipödem Stadium 2

Lipödeme sind eine chronische Erkrankung, die im Laufe der Zeit voranschreitet – insbesondere dann, wenn sie unbehandelt bleiben. In einem unserer früheren Beiträge haben wir bereits über das Lipödem im Stadium 1 informiert (hier geht es zum Beitrag). Nun wollen wir das Lipödem Stadium 2 genauer betrachten. Wie äußert sich ein Lipödem Stadium 2? Wie lässt sich eine weitere Verschlimmerung des Lipödems bestmöglich vermeiden? Und welche Vorteile bietet die Lipödem-OP per Liposuktion?

Im folgenden Beitrag haben wir Ihnen die Informationen zusammengestellt. Selbstverständlich stehen wir Ihnen jederzeit auch für eine persönliche Beratung in der Praxis zur Seite!

Was ist ein Lipödem Stadium 2?

Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, also eine krankhafte Vermehrung der Fettzellen im Unterhautgewebe. Die Ursachen, die zu dieser Erkrankung führen, sind noch nicht abschließend geklärt. Sowohl anlagebedingte als auch hormonelle Faktoren scheinen aber eine Rolle zu spielen.

Lipödeme sind keine direkte Folge von Übergewicht. Sie treten unabhängig vom Körpergewicht auf und können daher auch bei schlanken und sportlichen Frauen vorliegen. Da die Fettverteilungsstörung voranschreitet, wird das Lipödem in verschiedene Stadien unterteilt. Stadium 2 ist dabei das mittlere Lipödemstadium.

Da Lipödeme im Frühstadium oft unerkannt bleiben oder fehlgedeutet werden, kann sich daraus mit der Zeit ein Lipödem Stadium 2 entwickeln. Vorrangig verstärken sich dabei die Symptome, die bereits aus dem ersten Stadium des Lipödems bekannt sind. Es können jedoch auch neue Beschwerden hinzukommen. Lipödeme verlaufen nicht bei jeder Patientin gleich. Daher können einzelne Beschwerden verschieden sein. Auch die Schnelligkeit und Ausprägung, mit der sich das Lipödem verschlimmert, ist individuell unterschiedlich.

Typische Symptome für ein Lipödem Stadium 2

Ein charakteristisches Merkmal für Lipödeme ist die symmetrische Gewebezunahme, die sich auf die Gliedmaßen konzentriert. Das bedeutet, dass beide Beine und/oder beide Arme voluminöser werden. Zugleich bleibt der restliche Körper unbeeinflusst von der Zunahme, sodass es zu ungleichmäßigen Körperproportionen kommt.

Weitere Symptome, die auf Lipödem hindeuten können, sind:

Druckempfindlichkeit
Spannungsgefühle
Schmerzen
Schweregefühle
Anschwellen der Beine über den Tag
Wassereinlagerungen
Neigung zu blauen Flecken (Hämatomen)
unebene Hautoberfläche
knötchenartige Verhärtungen im Gewebe

Wie unterscheidet sich das Lipödem Stadium 2 vom Lipödem Stadium 1?

Die Unterteilung von Lipödemen in die drei Stadien erfolgt unabhängig vom Beschwerdebild der Patientin. Symptome wie Schmerzen oder Schweregefühle fließen bei der Bewertung nicht mit ein. Stattdessen konzentriert sich die Einteilung auf das Erscheinungsbild und den Zustand des Gewebes sowie der Hautoberfläche. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist auch die Umfangsvermehrung an den Beinen und Armen. Lipödem Stadium 1 und Lipödem Stadium 2 lassen sich wie folgt unterscheiden:

Lipödem Stadium 1: gleichmäßige Verdickung des Unterhautfettgewebes; feinknotige Fettstruktur; größtenteils glatte Hautoberfläche; kleine Fettgewebsverdickungen lassen sich bereits ertasten, sind aber wenig ausgeprägt
Lipödem Stadium 2: unregelmäßigere Verdickung des Unterhautfettgewebes; Fettstruktur ist grobknotig und bereits sehr gut ertastbar; es treten Dellen und Unebenheiten auf der Hautoberfläche auf; deutliche Disharmonie zwischen den Beinen/Armen und dem Rest des Körpers

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Bei Verdacht auf ein Lipödem ist es sehr wichtig, sich frühzeitig an einen Spezialisten zu wenden. Je früher eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann, desto besser lässt sich einer Verschlimmerung der Beschwerden und Symptome entgegenwirken. Da noch immer vergleichsweise wenige Ärzte auf Lipödeme spezialisiert sind, durchlaufen die Betroffenen häufig einen langen Leidensweg, bis letztendlich die Diagnose gestellt ist und die Therapie stattfindet.

Sollten Sie eine Gewebevermehrung an den Beinen und/oder Armen bemerken, die zu einer Disharmonie zum restlichen Körperbau führt, sollten Sie bei einem Experten die Möglichkeit für ein Lipödem untersuchen lassen. Auch Schmerzen und Druckempfindungen an den Gliedmaßen können für ein Lipödem sprechen. Der Facharzt kann per Blickdiagnose, Tastbefund und Ultraschalluntersuchung feststellen, ob bei Ihnen ein Lipödem vorliegt und ob es sich um ein Lipödem Stadium 2 handelt.

Lassen sich Lipödeme verhindern oder vorbeugen?

Nein, Lipödeme können nach bisherigem Kenntnisstand nicht komplett verhindert werden, sofern die Veranlagung oder die auslösenden Faktoren dafür bestehen. Sie sind nicht auf eine bestimmte Lebensweise oder auf Übergewicht zurückzuführen. Da die genauen Ursachen noch nicht bekannt sind, ist keine Prävention möglich. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung unterstützen Sie Ihren Körper jedoch in jedem Fall. Auch bei einem Lipödem wirkt sich ein gesunder Lebensstil positiv auf das körperliche Befinden aus.

Kann ein Lipödem Stadium 2 geheilt werden?

Das Lipödem Stadium 2 – und auch die anderen beiden Lipödemstadien – sind bislang nicht heilbar. Mit einer geeigneten Therapie können Lipödeme jedoch sehr gut behandelt werden. Die konservative Therapie hilft dabei, dass sich das Lipödem nach Möglichkeit nicht weiter verschlimmert. Eine Lipödem-OP ermöglicht es zudem, die Gewebevermehrung zu reduzieren und dadurch auch die begleitenden Beschwerden zu lindern.

Konservative Lipödem-Therapie – Verschlimmerung vermeiden

Zur konservativen Lipödem-Therapie gehören Manuelle Lymphdrainagen und die Kompressionstherapie. Des Weiteren sind Bewegungstherapie, Hautpflege und Ernährungsberatung von Bedeutung. Die konservativen Maßnahmen müssen regelmäßig angewandt werden. Sie begleiten die Patientin somit ein Leben lang und sorgen dafür, dass das Lipödem nicht schlimmer wird oder zumindest sehr viel langsamer voranschreitet.

Effektive Lipödem-Behandlung – die Lipödem-OP beim Lipödem Stadium 2

Um die krankhafte Fettvermehrung zu reduzieren, kommt bislang nur die Liposuktion infrage. Sie ist die einzige Methode, die die Umfangsvermehrung wieder verringern kann. Zugleich lassen auch Beschwerden wie Schmerzen und Schweregefühl bei vielen der Patientinnen nach, sobald die krankhaften Fettzellen entfernt wurden. Die Lipödem-OP bietet somit ein großes Plus an Lebensqualität für Lipödem-Patientinnen. Nach der bisherigen Erfahrung bilden sich die Fettzellen nicht neu, sodass ein dauerhaftes Ergebnis erzielt wird.

Wenn Sie mehr über die Liposuktion beim Lipödem erfahren möchten, beraten wir Sie gern. Dr. med. Andreas Grimm ist Experte für die chirurgische Lipödem-Behandlung. Die Liposuktion kann bei allen Lipödemstadien vorgenommen werden. Bei einem persönlichen Beratungsgespräch und einer sorgsamen Untersuchung stellt Dr. med. Grimm fest, ob sich die Liposuktion in Ihrem konkreten Fall eignet und wie das genaue Vorgehen aussehen wird. Er klärt Sie umfassend auf und geht auch auf Ihre Fragen ein.

Kontaktieren Sie uns gern für Ihren Termin. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterhelfen zu können!

letzte Aktualisierung 20.2.2023