Die Lipödemstadien: das Lipödem Stadium 1

Lipödem Stadium 1

Lipödeme lassen sich in unterschiedliche Stadien einteilen. Sie verlaufen schrittweise und die Symptome und Beschwerden verstärken sich mit der Zeit. Der Verlauf eines Lipödems ist dabei sehr individuell: Während einige Patientinnen bei einem Lipödem im frühen Stadium kaum Beschwerden haben, leiden andere bereits unter starken Schmerzen und Einschränkungen. Wie lässt sich ein Lipödem Stadium 1 erkennen? Welche Behandlung ist zu diesem Zeitpunkt möglich und ratsam? Wann sollte ich mit einem Lipödem zum Arzt gehen? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in unserem neuen Newsbeitrag.

Lipödem Stadium 1 – die Symptome frühzeitig erkennen

Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, bei der sich die Fettzellen im Unterhautfettgewebe vermehren. Die Erkrankung betrifft die Beine und häufig auch die Arme. Sie tritt fast ausschließlich bei Frauen auf.

Die Symptome frühzeitig einem Lipödem zuzuordnen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten, ist äußerst wichtig, um das Voranschreiten der Erkrankung auszubremsen und spätere Folgen zu reduzieren. Oftmals ist das jedoch nicht so einfach, sodass viele betroffene Frauen bereits einen langen Leidensweg hinter sich haben, bevor die Lipödem-Behandlung beginnt. Zwar ist das Thema Lipödem in den letzten Jahren stärker in den öffentlichen Fokus gerückt, aber noch immer gibt es vergleichsweise wenige medizinische Spezialisten für die Diagnose und Behandlung von Lipödemen. Zudem erkennen die Betroffenen selbst häufig die Anzeichen nicht und wenden sich erst später an einen Arzt. Da die Symptome und Beschwerden von Frau zu Frau variieren können, erschwert sich die Diagnose ebenfalls in einigen Fällen.

Wie entstehen Lipödeme?

Lipödeme sind chronische Erkrankungen. Die Ursachen, die zu einem Lipödem führen, sind noch nicht eindeutig geklärt. Da sie (fast) ausschließlich bei Frauen auftreten, wird angenommen, dass es einen hormonellen Zusammenhang gibt. Dafür spricht auch, dass Lipödeme häufig in Zeiten der hormonellen Umstellung (z. B. Pubertät, Schwangerschaft) entstehen. Des Weiteren ist zu beobachten, dass Lipödeme eine familiäre Häufung aufweisen, sodass auch genetische Ursachen eine Rolle zu spielen scheinen. Schätzungsweise sind in Deutschland rund vier Millionen Menschen von der chronischen Fettverteilungsstörung betroffen.

Wie äußert sich ein Lipödem Stadium 1?

Insbesondere in frühen Stadien des Lipödems ist es nicht leicht, die Erkrankung zu erkennen. Häufig werden die Anzeichen von den Patientinnen als bloßes Übergewicht beziehungsweise eine unvorteilhafte Verteilung des Körperfetts oder als Cellulite fehlinterpretiert, weswegen sie sich meist nicht an einen Arzt wenden. Doch auch bei Ärzten kann es zu Fehldeutungen kommen – vor allem, wenn sie nicht auf Lipödeme spezialisiert sind.

Beim Lipödem Stadium 1 ist bereits eine leichte Volumenzunahme zu erkennen, die sich vor allem auf die Oberschenkel, die Beine allgemein oder auch die Arme konzentriert. Das Unterhautfettgewebe verdickt sich und kann erste geringe Verhärtungen und Knötchen aufweisen. Im Stadium 1 ist die Haut meist noch glatt, kann aber erste Anzeichen für Dellenbildung zeigen, die an Cellulite erinnert.

Bemerken Frauen die Umfangsvermehrung an den Oberschenkeln, versuchen viele, mit einer Ernährungsumstellung und gezieltem Sport dagegen anzugehen. Zeigen Diäten und Training keinen Erfolg an den Beinen, während sich zum Beispiel der Bauch durchaus verschlanken und konturieren lässt, kann das auf eine Lipödem-Erkrankung hinweisen. Weitere mögliche Symptome, die schon im ersten Stadium vorliegen können, sind ein Schweregefühl in den Beinen, eine Berührungs- und Druckempfindlichkeit sowie eine Neigung zu blauen Flecken.

Typische Symptome bei Lipödem Stadium 1 auf einen Blick:

  • symmetrische Volumenzunahme an den Beinen
  • Umfang der Beine bleibt trotz Sport und Diäten unbeeinflusst
  • disharmonische Körperproportionen: Beine/Arme nehmen an Umfang zu, während Körpermitte, Handgelenke und Fußgelenke unverändert bleiben
  • glatte Hautoberfläche mit einsetzender Cellulite
  • Spannungsgefühle und Missempfindungen an den Gliedmaßen
  • schmerzende Beine und Arme
  • Ödeme (Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe)
  • Neigung zu Hämatomen

Wann sollte ich mich an einen Arzt wenden?

Da eine frühzeitige Diagnose des Lipödems wichtig ist, um spätere Folgen zu reduzieren, sollten Sie sich frühzeitig an einen Experten wenden. Bemerken Sie eine Gewichtszunahme und eine Volumenzunahme, die sich vor allem auf Beine und Arme konzentriert sowie nicht mit Diäten und Sport beeinflussbar zu sein scheint, stellen Sie sich einem Lipödem-Spezialisten vor. Er kann mithilfe einer ausführlichen Anamnese, seines erfahrenen Blicks und leichten Tests feststellen, ob es sich um ein Lipödem handelt.

Für ein persönliches Gespräch und eine individuelle Beratung melden Sie sich gern bei unserem Praxisteam von Lipothera. Dr. Andreas Grimm ist auf die Behandlung von Lipödemen spezialisiert und steht Ihnen mit seiner Expertise zur Seite.

Was kann man gegen ein Lipödem Stadium 1 tun?

Zur konservativen Lipödem-Therapie gehören die Kompressionsbehandlung und manuelle Lymphdrainagen. Sie helfen dabei, das Gewebe zu entstauen und Beschwerden wie Schmerzen und Schweregefühlen entgegenzuwirken. Um die krankhaften Fettzellen aus dem Gewebe zu entfernen und somit den Umfang der Beine und Arme zu verringern, ist jedoch eine professionelle Lipödem-OP notwendig. Per Liposuktion werden die Fettzellen aus dem Körper entnommen. Dr. Grimm ist erfahrener Chirurg und informiert Sie gern näher zu den Möglichkeiten und dem Ablauf einer Liposuktion beim Lipödem.

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letzte Aktualisierung 17.1.2023