Woran erkenne ich ein Lipödem?

Das Thema Lipödem ist in den letzten Jahren vermehrt aufgekommen, beispielsweise bei der Frage, ob die Krankenkasse die Behandlungskosten für ein Lipödem übernehmen sollte. Dennoch handelt es sich bei Lipödemen um eine eher unbekannte Erkrankung. Verhältnismäßig wenige Personen kennen sich mit der krankhaften Fettverteilungsstörung aus und auch unter Ärzten besteht noch häufig Unwissenheit.

Da es sich beim Lipödem um eine voranschreitende Erkrankung handelt, ist es entscheidend, die Diagnose möglichst frühzeitig zu stellen, um eine adäquate Behandlung einzuleiten und einem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken. Woran lässt sich ein Lipödem erkennen? Bei welchen Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen? Und wie lässt sich das Lipödem behandeln?

Nur dicke Beine oder doch ein Lipödem?

Bei einem Lipödem vermehren sich die Zellen im Unterhautfettgewebe. Dadurch wird das Volumen beziehungsweise der Körperumfang erhöht. Lipödeme betreffen vorrangig die Beine, teilweise können sie auch an den Armen auftreten.

Bei dicken Beinen nehmen viele Menschen zunächst an, dass dies an einer falschen Ernährung, zu wenig Bewegung oder einfach einer unvorteilhaften Veranlagung liegt. Eine Erkrankung wie das Lipödem wird zunächst nicht vermutet. Das kann zu sehr viel Frust führen, da Diäten und Sport bei einem Lipödem keine Besserung bringen.

Ist der Oberkörper relativ schlank, während die Beine sehr voluminös sind, kann das auf ein Lipödem hindeuten. Eine ärztliche Abklärung ist in jedem Fall ratsam, vor allem wenn sich die Beine trotz Bemühungen nicht verschlanken lassen, sich schwer anfühlen oder sensibel auf Druck reagieren.

Das Erscheinungsbild beim Lipödem

Das typische Aussehen bei einem Lipödem sind voluminöse Beine (und/oder Arme), während die anderen Körperareale wie Rumpf, Hände und Füße keine zusätzlichen Fetteinlagerungen zeigen. Dadurch kann es zu einer unliebsamen Diskrepanz zwischen oberer und unterer Körperhälfte kommen.

Lipödeme treten immer symmetrisch auf. Das bedeutet, dass beide Beine oder beide Arme betroffen sind. Dadurch unterscheidet es sich vom Lymphödem (Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe), das nur an einem Bein vorliegen kann. Am Übergang zu den Fuß- oder Handgelenken kann sich eine Art „Kragen“ bilden, da die Hände und Füße unverändert bleiben.

Außerdem können vermehrt blaue Flecken auf der Haut zu sehen sein. Durch das Lipödem werden kleine Blutkapillare geschädigt. Zudem kann die Kapillarpermeabilität gestört sein, wodurch Flüssigkeit und rote Blutkörperchen leichter durch die Gefäßwand in das Gewebe gelangen. Auf diese Weise bekommen Lipödem-Patientinnen schneller blaue Flecken – auch ohne große Druckeinwirkung von außen.

Je nach Schweregrad lässt sich das Lipödem in verschiedene Stadien unterteilen, die im Folgenden näher beleuchtet werden.

Die verschiedenen Lipödem-Stadien

Das Lipödem ist eine voranschreitende Erkrankung. Medizinisch kann es in Stadien und Typen unterteilt werden. Anfangs lässt es sich meist nicht so leicht erkennen, da die Volumenzunahme gering ist. Jedoch sind die Ausprägung und die Beschwerden sehr individuell. Ein Stadium-1-Lipödem kann für manche Betroffene ebenso schmerzhaft sein wie ein Stadium-3-Lipödem. Auch die Geschwindigkeit, mit der das Lipödem in die folgenden Stadien übergeht, ist individuell verschieden.

Stadium 1: Die Hautoberfläche ist glatt. Gleichmäßige Verdickungen liegen in der Unterhaut vor. Durch Ertasten lassen sich bereits kleine Fettgewebsverdickungen feststellen. Diese können für die Patientinnen schmerzhaft sein.

Stadium 2: Die Hautoberfläche ist uneben und „hügelig“ – vergleichbar mit Cellulite. Die Disharmonie hinsichtlich der Proportionen zwischen Ober- und Unterkörper lässt sich erkennen. Da sich der Druck auf die Lymphgefäße erhöht, kann es zu Schwellungen und Druckempfindlichkeit kommen. Auch vermehrte blaue Flecken sind möglich. Das Gewebe fühlt sich beim Tasten verhärtet oder knotig an.

Stadium 3: Die Hautoberfläche ist grobknotig und verhärtet. Die Volumenzunahme ist deutlich erkennbar. Es zeigen sich überhängende „Fettlappen“, insbesondere an den Knien und Ellenbogen.

Typische Beschwerden, die durch Lipödeme ausgelöst werden  

  • Schwere, schmerzende, müde Beine
  • Erhöhte Druckempfindlichkeit
  • Blaue Flecken ohne Stoßeinwirkungen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Anschwellen der Beine im Laufe des Tages
  • Nächtliche Beinschmerzen
  • Gewebeverhärtungen

Lipödem: Wann zum Arzt?

Sollten Sie vergleichbare Beschwerden bei sich festgestellt haben, trotz Gewichtsabnahme keine Umfangsreduktion an den Beinen erzielen können und eine symmetrische Fettverteilung an den Beinen und Hüften erkennen, wenden Sie sich für eine Differenzialdiagnose an einen Experten für Lipödem-Therapie. Umso früher das Lipödem fachmännisch erkannt und behandelt wird, desto besser lassen sich weitere Folgen für Ihre Gesundheit vermeiden. Dr. Grimm kann mit einer ausführlichen Anamnese und einer gezielten Untersuchung ein Lipödem ausschließen oder bestätigen. Sollte bei Ihnen ein Lipödem vorliegen, klärt er Sie gern über die Möglichkeiten der Lipödem-OP auf.

Scheuen Sie sich nicht, auch bei kleinen Anzeichen und Unsicherheiten zu uns in die Praxis zu kommen. Eine frühe Diagnostik erspart oft einen langen Leidensweg – und wir helfen Ihnen in jedem Fall gern weiter!

Wie wird ein Lipödem behandelt?

Für die Lipödem-Therapie gibt es sowohl konservative als auch chirurgische Maßnahmen. Die konservative Lipödem-Behandlung muss allerdings fortwährend durchgeführt werden. Das bedeutet, dass Sie Kompressionsstrümpfe tragen und regelmäßig eine manuelle Lymphdrainage durchgeführt wird. Diese Maßnahmen können die Beschwerden vermindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Bei Lipothera bieten wir Ihnen hingegen die Lipödem-OP an. Sie findet mithilfe einer Liposuktion statt, die die krankhaften Fettzellen entfernt und Ihre Beine gleichzeitig verschlankt. Die Ergebnisse sind nachhaltig. Erfahrungsgemäß bilden sich die Fettzellen nicht erneut, sodass die Lipödem-OP dauerhafte Ergebnisse ermöglicht. Eine Wiederholung der Behandlung ist somit in aller Regel nicht notwendig.

Melden Sie sich gern bei uns für weitere Informationen und eine persönliche Beratung!

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