Wie bereite ich mich auf eine Lipödem-OP vor?

Das Lipödem ist von Patientin zu Patientin unterschiedlich. Es kann beispielsweise an den Beinen, an den Armen oder an Beinen und Armen gleichzeitig auftreten. Zudem können jeweils die Oberschenkel oder die Unterschenkel stärker betroffen sein. Auch die Geschwindigkeit und Intensität, mit der sich das Lipödem verstärkt, variiert und hängt unter anderem auch von einer frühzeitigen Diagnose und entsprechenden Behandlungsmaßnahmen ab. Da Lipödem nicht gleich Lipödem ist, wird auch die Lipödem-OP individuell an die Patientin angepasst. Das setzt eine ausführliche Planung vor dem Eingriff voraus. Welche Schritte vor der Lipödem-OP wichtig sind sowie Tipps zur Vorbereitung verraten wir Ihnen gern.

Den richtigen Experten finden

Eine zufriedenstellende und sichere Behandlung des Lipödems setzt den entsprechenden Spezialisten für den Eingriff voraus. Zunächst ist es somit wichtig, dass Sie einen erfahrenen Experten für die Liposuktion beim Lipödem aufsuchen. Dr. Grimm ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Er hat sich unter anderem auf die Lipödem-Behandlung spezialisiert und die auf das Lipödem spezialisierte Praxis Lipothera gegründet. Die Liposuktion, mit der das krankhafte Fettgewebe des Lipödems entfernt wird, ist einer der klassischen Eingriffe der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Moderne Methoden der Liposuktion sorgen zudem dafür, dass die Gefäße und Venen möglichst wenig belastet werden.

Die persönliche Beratung – das A und O

Vor jeder Behandlung sollte eine ausführliche Beratung zum Eingriff, der Vorbereitung, der Nachsorge, den Kosten und den Risiken erfolgen. Für den Behandlungserfolg und die Zufriedenheit der Patientin ist es äußerst wichtig, dass sie genauestens über die Liposuktion informiert ist und eine realistische Vorstellung darüber hat, welche Ergebnisse erzielt werden können. Ein seriöser Facharzt nimmt sich die Zeit, alle Details und Fragen zu besprechen.

Vor dem Beratungsgespräch können Sie sich gern einige Notizen machen. Vielen Patientinnen fällt es so leichter, sich beim Termin an alles zu erinnern, was sie zu der Lipödem-OP beschäftigt. Sie müssen zudem nicht direkt im Anschluss an die Beratung eine Entscheidung treffen. Sie erhalten alle relevanten Informationen mit nach Hause und können dort in Ruhe noch einmal alles durchgehen. Auf Wunsch sind mehrere Besprechungen möglich, falls Ihnen weitere Fragen einfallen oder Sie unsicher sind.

KPE vor der Lipödem-OP

Die konservative Lipödem-Therapie beinhaltet unter anderem die Kompressionstherapie und regelmäßige manuelle Lymphdrainagen. Vor einer Lipödem-OP sollten diese Maßnahmen nicht unterbrochen werden. Ganz im Gegenteil: Sie sind eine wichtige Vorbereitung für die Liposuktion. Durch das Tragen der Kompressionskleidung und durch manuellen Lymphdrainagen wird das Areal optimal entstaut, wodurch der Ablauf der Liposuktion positiv beeinflusst wird und die Risiken verringert werden.

Auch nach der Lipödem-OP tragen die Patientinnen für etwa vier bis sechs Wochen die flachgestrickte Kompressionskleidung. Diese und die manuelle Lymphdrainagen beugen einem Lymphstau vor und unterstützen somit den Heilungsverlauf. Zudem werden postoperative Risiken und Beschwerden minimiert.

Kosten der Lipödem-OP – Gespräch mit der Krankenkasse

Ob die Behandlungskosten für eine Lipödem-OP von der Krankenkasse übernommen werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vielfach sind die anfallenden Kosten von den Patientinnen selbst zu tragen, aber insbesondere bei sehr stark fortgeschrittenen Lipödemen (Stadium 3) ist eine Kostenübernahme möglich. Zudem können Einzelfallentscheidungen auch bei Lipödemen in früheren Stadien zu einer (Teil-)Übernahme durch die Krankenkasse führen.

In jedem Fall sollten Sie sich vor der Lipödem-OP mit Ihrer Krankenkasse oder Versicherung in Verbindung setzen und das Thema besprechen. Dort erfahren Sie auch, welche Dokumente und Nachweise Sie für eine mögliche Kostenübernahme benötigen.

Vorbereitung für die Zeit nach der OP & Nachsorge

Bereits vor der OP können Sie Vorkehrungen treffen, um sich die ersten Tage und Wochen nach der OP zu Hause zu erleichtern. Denn die Lipödem-OP ist ein umfangreicher Eingriff, der eine entsprechende Schonung benötigt. Ob die Behandlung ambulant durchgeführt wird oder ein kurzer stationärer Klinikaufenthalt notwendig ist, hängt vom Umfang der OP ab und wird demnach individuell besprochen.

Sie sollten sich auf jeden Fall vorerst körperlich etwas zurücknehmen und Überanstrengungen vermeiden. Fragen Sie am besten Freunde oder Bekannte, ob sie Ihnen unmittelbar nach der Liposuktion zur Hand gehen und alltägliche Aufgaben (z. B. im Haushalt, Versorgung der Haustiere) übernehmen können. Ihre Bewegungsfreiheit wird vorerst noch etwas eingeschränkt sein. Zudem können Sie Dinge, die Sie alltäglich benötigen, in einer angenehmen und gut erreichbaren Position unterbringen, um sich nach der OP zu entlasten.

Sport und Schwimmen sind nach gut sechs bis acht Wochen wieder möglich. Tasten Sie sich hier langsam sowie Schritt für Schritt wieder an die Aktivitäten heran. Selbstständiges Autofahren sollten Sie erst wieder in Betracht ziehen, wenn Sie sich fit und wohl fühlen. Oft können Patientinnen bereits nach etwa einer Woche wieder fahren, hören Sie hier aber auch auf Ihren Körper und legen Sie im Zweifel lieber eine längere Pause ein. Sauna und Sonnenbäder sollten für etwa drei Monate vermieden werden.

letzte Aktualisierung 9.1.2023