Was ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie?

Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (kurz KPE) ist die konservative Behandlung des Lipödems. Sie ist der Standard, der bei der Diagnose Lipödem verordnet wird. Mit verschiedenen nichtoperativen Maßnahmen sorgt sie dafür, dass sich das Lipödem möglichst nicht verschlimmert und dass die Beschwerden der Patientinnen gelindert werden. Die KPE kann ein Lipödem jedoch nicht heilen und muss fortwährend weitergeführt werden. Eine Möglichkeit, um die krankhaften Fettzellen hingegen dauerhaft zu entfernen, ist die operative Liposuktion (Fettabsaugung). Im folgenden Beitrag wollen wir uns die KPE etwas genauer ansehen.

Die Kompressionstherapie ist das A und O

Einer der Hauptbestandteile der KPE ist die Kompressionstherapie. Das bedeutet, dass die Patientinnen täglich Kompressionswäsche tragen, die stetig Druck auf die betroffenen Areale ausüben. Dieser Druck sorgt dafür, dass der Lymphfluss optimiert und die Gefäße somit entlastet werden. Durch die Kompressionstherapie werden auch das Schweregefühl in den Beinen, Druckschmerzen und Berührungsschmerzen gelindert. Außerdem wird das Aneinanderreiben von Hautlappen verhindert, was wiederum Hautreizungen und Entzündungen minimiert. Nicht zuletzt wird dadurch auch die Mobilität unterstützt.

Manuelle Lymphdrainagen für einen verbesserten Lymphfluss

Lipödeme sind eine chronische Erkrankung, die konsequent behandelt werden müssen, um die Beschwerden zu lindern und einer Verschlimmerung entgegenzuwirken. Dazu gehören auch die Manuellen Lymphdrainagen. Die Behandlung wird ärztlich verordnet und durch einen Therapeuten durchgeführt. Die Manuelle Lymphdrainage dient dazu, dem Lymphstau im Gewebe entgegenzuwirken und einen verbesserten Lymphfluss zu fördern. Dadurch soll das Ödem reduziert werden. Auch Schmerzen werden durch die Therapie gemindert.

Bei der Manuellen Lymphdrainage werden Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe mit kreisenden Bewegungen massiert und somit reduziert. Im Gegensatz zu anderen Massageformen wird die Manuelle Lymphdrainage mit äußerst sanften Berührungen durchgeführt. Anschließend können eine Bandage angelegt oder die Kompressionsstrümpfe angezogen werden, um den Effekt der Behandlung zu unterstützen. Die Manuelle Lymphdrainage findet in der Regel ein- bis zweimal pro Woche statt.

Pflege für die strapazierte Haut

Bei einer Lipödem-Erkrankung wird auch die Haut in Mitleidenschaft gezogen und strapaziert. Vor allem durch die anhaltende Kompressionstherapie kann die Haut sehr empfindlich reagieren. Eine entsprechende sanfte Hautpflege hilft dabei, dass sich die Haut erholen, regenerieren und beruhigen kann. Wichtig für die Hautpflege beim Lipödem ist, die natürlichen Schutzbarrieren zu unterstützen, damit das Risiko für Reizungen und Infektionen minimiert wird.

Insbesondere Hautfalten sind bei einem Lipödem nichts Ungewöhnliches. Sie können aneinanderreiben und somit Irritationen hervorrufen. Zudem kann sich Feuchtigkeit in ihnen sammeln und die Haut belasten. Durch die Kompressionstherapie wird die Haut hingegen häufig trockener und rissiger. Was ist daher bei der Hautpflege wichtig?

  • Reinigen Sie Ihre Haut sanft und regelmäßig
  • Verwenden Sie Produkte mit einem hautneutralen pH-Wert
  • Trocknen Sie sie gut ab und vermeiden Sie gleichzeitig kräftige Reibung
  • Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes
  • Vermeiden Sie parfümierte oder scharfe Produkte
  • Sprechen Sie mit uns, welche Pflegeprodukte sich in Ihrem Fall am besten eignen

Bewegung und Ernährung

Neben Kompressionstherapie, Manuellen Lymphdrainagen und Hautpflege gehören ferner auch Bewegung und Ernährung zum erweiterten Therapiekonzept bei einem Lipödem. Auch wenn die Bewegung mit Lipödem oft schwerfällt, ist sie dennoch ein nicht zu unterschätzender Bestandteil der Therapie, um einer Verschlimmerung der Erkrankung entgegenzuwirken. Regelmäßiger Sport baut die Muskulatur auf, vermeidet Gewichtszunahmen und baut zudem Stress ab. Ebenso hilft die richtige Ernährung dabei, das Gewicht zu verringern beziehungsweise zu halten und somit einer zusätzlichen Belastung der Gelenke vorzubeugen.

Information und Austausch

Um ein Lipödem optimal zu behandeln und als Betroffene den Alltag mit der Erkrankung bestmöglich meistern zu können, stellt vor allem auch das Wissen über die Erkrankung einen wichtigen Aspekt dar. Dabei helfen insbesondere die Erfahrungen und Tipps anderer Lipödem-Patientinnen. Neben einer umfassenden Aufklärung zum Lipödem ist daher auch der Austausch mit anderen Betroffenen für viele Patientinnen sehr hilfreich. Sowohl online in diversen Foren als auch bei Therapiegruppen in der Nähe können Patientinnen sich untereinander mit ihren Erfahrungen gegenseitig helfen.

Mehr zum Lipödem und zur Liposuktion

Bei Lipothera bieten wir Lipödem-Patientinnen die Möglichkeit, ihr Lipödem operativ behandeln zu lassen. Anders als die KPE kann die Liposuktion ein Lipödem dauerhaft verringern, indem die krankhaften Fettzellen aus dem Körper entfernt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen bilden sich die entfernten Fettzellen nicht neu. Möchten Sie mehr zu dieser Behandlungsmöglichkeit erfahren, vereinbaren Sie gern einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch.

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