Übergewicht vs. Lipödem – die Unterschiede
Für viele Menschen ist ein schlanker und konturierter Körper ein gängiges Schönheitsideal. Dieses ist jedoch nicht immer so leicht zu erreichen. So können hartnäckige Fettdepots der Wunschfigur entgegenstehen und selbst Diäten und Sport trotzen. Zudem kann es durch verschiedene Gründe (u. a. persönlicher Lebensstil, Erkrankung) zu Übergewicht (Adipositas) kommen. Voluminöse Gliedmaßen können aber auch zum Krankheitsbild Lipödem gehören. Hierbei handelt es sich um krankhaftes Fettgewebe, das sich im Unterhautgewebe zunehmend vermehrt. In der allgemeinen Wahrnehmung werden Lipödeme häufig mit Adipositas gleichgesetzt oder verwechselt. Das ist jedoch nicht der Fall. Wo die Unterschiede zwischen Übergewicht und Lipödem liegen und welche eventuellen Gemeinsamkeiten oder Zusammenhänge es gibt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Geschlechtsspezifische Unterschiede
In Deutschland sind etwa 44 Prozent der Männer und rund 29 Prozent der Frauen übergewichtig. Unter Adipositas (krankhafter Fettleibigkeit) leiden etwa 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen. Die Aufteilung zwischen den Geschlechtern ist somit recht ausgeglichen beziehungsweise geschlechterunspezifisch. Sowohl Männer als auch Frauen können durch unterschiedliche Faktoren übergewichtig bis hin zu krankhaft übergewichtig werden.
Bei Lipödemen sieht das anders aus: Fast ausschließlich Frauen sind von Lipödemen betroffen. Männliche Betroffene gibt es kaum. Sollten Männer unter Lipödemen leiden, hat das meist einen hormonellen Hintergrund, der mit weiblichen Geschlechtshormonen in Zusammenhang steht. Hier zeichnet sich also eine geschlechtsspezifische Erkrankung ab.
Die Ursachen für Adipositas und Lipödeme
Übergewicht wird durch die individuellen Lebensgewohnheiten hervorgerufen, kann aber zusätzlich durch genetische Faktoren begünstigt werden. Die Hauptauslöser sind eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel.
Die Ursachen für Lipödeme sind noch nicht abschließend geklärt. Die Medizin und Forschung gehen von hormonellen Einflüssen aus, da Lipödeme vor allem in Lebensphasen mit hormoneller Umstellung auftreten können und beinah ausschließlich Frauen betreffen. Zudem scheint die genetische Disposition eine Rolle zu spielen. Häufig treten Lipödeme in Familien vermehrt auf, die schon bekannte Erkrankungsfälle in der Vergangenheit hatten. Daher wird angenommen, dass ein Risiko für die Vererbung von Lipödemen bestehen könnte.
Betroffene Areale bei Adipositas und Lipödemen
Adipositas macht sich am gesamten Körper bemerkbar. Von Patient zu Patient kann es leicht unterschiedlich sein, welche Areale besonders von überschüssigen Fettansammlungen betroffen sind, doch im Allgemeinen nehmen alle Körperstellen an Volumen zu. Bei Lipödemen sind hingegen nur die Gliedmaßen betroffen. Die Patientinnen leiden meist vor allem unter krankhaften Fettzellen an den Beinen, aber auch an den Armen können Lipödeme auftreten. Der Rumpf, die Hände und die Füße bleiben hingegen unbeeinflusst von der krankhaften Volumenzunahme.
Besondere Anzeichen
Adipositas macht sich durch eine allgemeine Erhöhung des Körperumfangs bemerkbar. Sie geht nicht mit weiteren Symptomen oder Anzeichen einher. Jedoch kann Adipositas zu verschiedenen weiteren Erkrankungen oder Beschwerden (z. B. Gelenkschmerzen und Gelenkverschleiß) beitragen.
Dementgegen werden Lipödeme bereits durch weitere Symptome und Beschwerden begleitet. Die Betroffenen leiden häufig unter Druckempfindlichkeiten an den entsprechenden Stellen und neigen zu blauen Flecken. Zudem können Schweregefühle und Schmerzen auftreten. Auf der oberen Hautschicht zeichnen sich oft Dellen ab. Des Weiteren können sich Knötchen im Unterhautgewebe bilden.
Wie hängen Übergewicht und Lipödeme zusammen?
Entgegen einer allgemeinen Annahme sind Lipödeme keine Folge von Adipositas oder mit dieser gleichzusetzen. Es handelt sich um eine Erkrankung, die durch die atypische Vermehrung von Fettzellen gekennzeichnet ist. Auch wenn es sich hierbei um zwei unterschiedliche Erkrankungen handelt, gibt es dennoch einen Zusammenhang zwischen Adipositas und Lipödemen. So kann Übergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit die Beschwerden für ein Lipödem erhöhen und auch als Risikofaktor für die Fettverteilungsstörung gesehen werden. Nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch speziell für Lipödem-Patientinnen ist es daher sehr wichtig, auf das eigene Körpergewicht zu achten und Übergewicht nach Möglichkeit zu vermeiden. Durch das zusätzliche Gewicht werden die durch das Lipödem ohnehin belasteten Gefäße zusätzlich negativ beeinflusst, was zu weiteren Beschwerden beitragen kann.
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