Lipödem – typische Beschwerden und Behandlungsmöglichkeiten

Lipödeme weisen charakteristische Merkmale und Symptome auf. Dennoch können sie von Frau zu Frau auch leicht unterschiedlich sein. Vor allem die Intensität der Beschwerden sowie die Schnelligkeit, mit der das Lipödem voranschreitet, können dabei variieren. In unserem neuen Newsbeitrag möchten wir Ihnen typische Symptome des Lipödems sowie Begleiterscheinungen, die mit der Erkrankung einhergehen, aufzeigen.

Zudem zeigen wir Ihnen, wie sich ein Lipödem behandeln lässt und welche Vorteile dabei die Lipödem-OP bietet.

Lipödem: Volumenzunahme, Schwellungen, Druckempfindlichkeit

Beim Lipödem vermehren sich die Fettzellen im Unterhautgewebe. Die Vielzahl an überschüssigen, krankhaften Zellen sorgt dafür, dass die Beine immer dicker werden. Dieser Prozess vollzieht sich schrittweise, wobei nicht genau vorhergesagt werden kann, wie schnell sich das Volumen und somit auch der Körperumfang der betroffenen Areale erhöhen wird. Äußert sich das Lipödem zu Beginn nur durch leicht spürbare Knötchen und Verdickungen unter der Haut oder leichten Dellen auf der Hautoberfläche, zeigt es im fortgeschrittenen Stadium starke Gewebelappen.

Zusätzlich zu den Gewebeüberschüssen ist zudem der Fluss an Lymphe und Wasser im Körper gestört. Das führt häufig dazu, dass sich Flüssigkeit im Gewebe absetzt und Schwellungen begünstigt. Außerdem leiden viele Patientinnen unter einer starken Druckempfindlichkeit. Bei Berührung schmerzen die Lipödem-Areale. Zudem reichen bereits kleine Berührungen aus, damit blaue Flecken auf der Haut entstehen.

Wie kommt es zu Schmerzen beim Lipödem?

Die Schmerzen beim Lipödem werden hauptsächlich durch zwei Gründe hervorgerufen. Zum einen üben die vermehrten und vergrößerten Fettzellen selbst einen gewissen Druck auf das umliegende Gewebe aus, was sich in unangenehmen Gefühlen wie Spannungen und Schmerzen widerspiegeln kann. Der zweite Auslöser sind die möglichen Flüssigkeitsansammlungen, die ebenfalls zu Druck und demnach zu Druckschmerzen beitragen.

Überdies können durch ein Lipödem Folgeerkrankungen auftreten. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Haltungsschäden oder Fehlstellungen wie „X-Beine“, die ebenfalls zu Schmerzen bei Bewegung führen können.

So können sich die Beine über den Tag verändern

Vor allem langes Stehen oder Sitzen kann über den Tag hinweg zu zusätzlichen Wassereinlagerungen und Beschwerden führen. Durch das zusätzliche Gewebe und Gewicht fühlen sich die Beine für die Betroffenen meist schwer an. Abends bemerken sie häufig, dass die Beine anschwellen und stärker schmerzen. Die Kleidung drückt dann ebenfalls vermehrt auf die ohnehin sensiblen Areale.

Lipödem-Patientinnen, die bereits die Diagnose erhalten haben und sich in einer konservativen Behandlung befinden, bemerken abends zudem, dass die Haut unter der Kompression trocken und gereizt ist. Mit der entsprechenden Hautpflege lässt sich dem in gewissem Maße entgegenwirken.

Nächtliche Schmerzen durch ein Lipödem

Bei der konservativen Lipödem-Therapie tragen die Patientinnen spezielle Kompressionsstrümpfe, die über den Tag dabei helfen, die Schwellungen, Beschwerden und Schmerzen möglichst gering zu halten. Bei Nacht wird die Kompressionsversorgung in der Regel nicht getragen. Da der Körper liegt, müssen Blut und Lymphe nicht gegen die Schwerkraft transportiert werden. Das erleichtert den Fluss und mindert Schwellungen und Schmerzen. Allerdings kann der Druckschmerz durch das Eigengewicht der Gliedmaßen auf der Matratze wieder zunehmen, was wiederum zu nächtlichen Schmerzen beitragen und die Schlafgesundheit erheblich belasten kann.

Insbesondere Frauen, die lieber in seitlicher Position schlafen, treffen bei einem Lipödem häufig auf Probleme. Abhilfe können hierbei ein spezielles Seitenschläferkissen oder ein Stillkissen bieten. Sie nehmen etwas den Druck und tragen somit auch zur Linderung der Schmerzen bei. Ebenfalls kann es sich anbieten, die Beine hochzulagern, um sie zu entlasten und die Beschwerden zu senken.

Risikofaktor Gewichtszunahme

Viele der schmerzhaften Beschwerden beim Lipödem sind auf Druck durch überschüssiges Gewebe oder Flüssigkeit zurückzuführen. Daher ist es bei dieser Erkrankung umso entscheidender, darauf zu achten, das persönliche Normalgewicht nicht zu überschreiten. Durch Übergewicht lastet noch mehr zusätzliches Gewebe auf den sensiblen Arealen und auch auf den Gelenken. Das kann sowohl die Symptome des Lipödems als auch allgemeine körperliche Beschwerden verstärken. Ernähren Sie sich gesund, vitamin- und nährstoffreich, vermeiden Sie unnötige Kalorien und Zucker, trinken Sie ausreichend und machen Sie Sport wie beispielsweise Schwimmen oder Walken.

Mehr zum Thema Ernährung lesen Sie in unserem Beitrag: Lipödem und Ernährung.

Die konservative Lipödem-Therapie

Die herkömmliche Lipödem-Therapie besteht aus konservativen Maßnahmen, die wir bereits angesprochen haben. Mithilfe der Kompressionsversorgung wird der Lymphfluss im Gewebe unterstützt, sodass Schwellungen und Schmerzen vermindert werden können. Zusätzlich finden regelmäßige Manuelle Lymphdrainagen statt, um das Gewebe zu entwässern. Auch die Hautpflege ist beim Lipödem sehr wichtig. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Symptome zu verringern. Sie können jedoch nicht bewirken, dass die krankhaften Fettzellen verschwinden. Die Volumenzunahme bleibt bestehen; es wird jedoch versucht, eine weitere Verschlimmerung nach Möglichkeit zu vermeiden.

Dauerhafte Lösung dank Liposuktion – das bietet eine Lipödem-OP

Um die krankhaften Fettzellen entfernen zu können, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Die Lipödem-OP findet mit einer sogenannten Liposuktion statt. Sie ist aus dem Bereich der ästhetischen Behandlungen als Fettabsaugung bekannt. Über eine dünne Kanüle werden die unliebsamen Fettzellen aus dem Gewebe entfernt. Dadurch verringert sich das Volumen an den Beinen und auch die Schmerzen und Spannungsgefühle nehmen ab.

Die Lipödem-OP muss – anders als die konservative Therapie – nicht in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Sie erzielt ein nachhaltiges Ergebnis schlankerer Beine und geringerer Beschwerden. Bislang ließ sich nicht beobachten, dass sich die krankhaften Fettzellen neubilden oder regenerieren können. Daher ist die Liposuktion beim Lipödem eine definitive Behandlungsmethode für ein Plus an Lebensqualität.

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