Lipödem-OP: nachweislich positive Auswirkungen auf die Lebensqualität
Mit einer Lipödem-OP können die krankhaft vermehrten Fettzellen dauerhaft entfernt werden. Sie ist bislang die einzige medizinische Methode, mit der es möglich ist, die durch das Lipödem hervorgerufenen Veränderungen wieder umzukehren und den Körperumfang wieder zu reduzieren. Zugleich können die Beschwerden wie Druckgefühle und Schmerzen nachhaltig verringert werden.
Für Lipödem-Betroffene wirkt sich die Lipödem-OP daher in vielen Fällen sehr positiv auf die Lebensqualität aus. In einer Studie der Universität zu Lübeck (2010) wurde ebendieser Punkt bereits näher betrachtet. Diese Studie wollen wir nachfolgend etwas genauer vorstellen.
Details zur Studie
Die angesprochene Studie richtete sich an 165 Patientinnen, die zwischen 2003 und 2009 in der Lübecker Hanse-Klinik aufgrund eines Lipödems chirurgisch behandelt wurden. Ein Großteil der Frauen meldete sich zurück, sodass insgesamt 112 Fälle ausgewertet werden konnten. Die Teilnehmerinnen waren zwischen 20 und 68 Jahre alt, wobei das durchschnittliche Alter bei 39 Jahren lag. Die Schweregrade der Lipödeme vor der Liposuktion teilten sich wie folgt auf: 35 Betroffene Lipödem Stadium I, 75 Betroffene Lipödem Stadium II und zwei Betroffene Lipödem Stadium III.
Bei den befragten Frauen wurden zwischen ein und sieben (meist zwei bis vier) Eingriffen vorgenommen. Zum Zeitpunkt der Erhebung lag die letzte Liposuktion für die Patientinnen zwischen acht Monate bis sechs Jahre und zehn Monate zurück.
Gut zu wissen
Was passiert bei einer Lipödem-OP genau?
Die operative Behandlung des Lipödems erfolgt mithilfe einer Liposuktion, die auch als Fettabsaugung bekannt ist. Der Eingriff findet in Vollnarkose statt und dauert in der Regel ein bis vier Stunden.
Vorab wird eine spezielle Flüssigkeit in das Gewebe geleitet. Diese sogenannte Tumeszenzlösung sorgt dafür, dass das Gewebe aufgeschwemmt wird und die Fettzellen somit gelockert werden. Nach der Einwirkzeit führt Dr. med. Grimm über kleine Hautschnitte eine feine Kanüle in das Gewebe ein. Mithilfe dieser Kanüle saugt er sowohl die eingebrachte Flüssigkeit als auch die unliebsamen, krankhaften Fettzellen ab. Nach dem Eingriff werden die Hautschnitte mit Pflasterstreifen abgedeckt und verheilen selbstständig. Ein Vernähen ist hingegen selten notwendig.
Präoperative Bewertung von Beschwerden
Im Rahmen der Studie wurden die teilnehmenden Frauen gebeten, das Ausmaß verschiedener Beschwerden und Symptome vor und nach der Liposuktion einzuschätzen. Ihnen wurde dafür eine Skala von 0 bis 4 vorgegeben: 0 = gar nicht, 1 = etwas, 2 = ziemlich, 3 = stark, 4 = sehr stark. Im Durchschnitt lagen die Angaben vor der OP bei den sieben angefragten Beschwerdebildern bei einer Wertung zwischen 2 und 4, also ziemlich bis sehr starke Beeinträchtigungen und Beschwerden.
Studie zeigt Plus an Lebensqualität nach der Lipödem-OP
Nach der Liposuktion zeigt sich laut Studie in allen Bereichen eine signifikante Veränderung der Beschwerdeangaben. Die Bewertungen der Patientinnen verbesserten sich durchschnittlich auf die Werte 0 (gar nicht) bis 1 (etwas). Die Gesamtbeeinträchtigung verbesserte sich in rund 99 Prozent der Fälle. Darin zeigt sich, dass die Lipödem-OP beinah ausnahmslos positiv auf die Lebensqualität der Patientinnen eingewirkt hat.
In der nachfolgenden Grafik ist dargestellt, in wie viel Prozent der Fälle sich eine Verbesserung eines bestimmten Beschwerdekriteriums nach der Lipödem-OP zeigte:
Auch hinsichtlich der weiterführenden Therapie bietet die chirurgische Lipödem-Behandlung Vorteile. Mehr als ein Fünftel der teilnehmenden Frauen benötigte keine weitere Lipödem-Therapie (z. B. Manuelle Lymphdrainage (MLD), Kompressionstherapie) mehr. Bei weiteren rund 30 Prozent reduzierte sich nach der Lipödem-OP die Anzahl der benötigten Therapiemaßnahmen. Andere Patientinnen waren nach der Lipödem-OP nur noch auf entweder Kompressionstherapie oder Manuelle Lymphdrainagen angewiesen. Rund 19 Prozent der Befragten gaben an, nach der Lipödem-OP die gleichen Therapiemaßnahmen wie vor dem Eingriff zu benötigen.
Liposuktion entwickelt sich weiter
Bereits in der Studie aus dem Jahr 2010 zeigte sich, dass die Lipödem-OP einen großen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Patientinnen hat. Dank des medizinischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Untersuchung des Krankheitsbilds Lipödem werden neue Techniken für die Lipödem-OP entwickelt. So ist es beispielsweise bereits möglich, die Fettabsaugung mit der sogenannten wasserstrahlassistierten Liposuktion (WAL) oder Vibrationsliposuktion durchzuführen, die vergleichsweise schonender verlaufen und Gefäße sowie Strukturen schützen können.
Beratung zur Lipödem-OP bei Lipothera
Sie haben ein Lipödem und möchten sich gern ausführlich über die Liposuktion beraten lassen? Dr. med. Andreas Grimm ist erfahrener Facharzt und Experte auf dem Gebiet der chirurgischen Lipödem-Behandlung. Im Rahmen eines persönlichen Beratungstermins klärt er Sie über die Einzelheiten des Eingriffs auf und nimmt sich Ihren Fragen an. Vereinbaren Sie ganz einfach einen Termin für ein unverbindliches Gespräch.
Bild: © Fabio – stock.adobe.com
letzte Aktualisierung 27.9.2023